05) Take on me…or maybe him?
Szene 1: INT. MARKS AUTO – ABEND
Mark fährt nach Hause, die Müdigkeit des Tages in den Knochen. Im Radio setzt der markante Synthesizer-Rhythmus von „Take on Me“ ein.
Mark lehnt sich zurück. Die reale Welt um ihn herum scheint zu verblassen, und er findet sich in einer grob gezeichneten, schwarz-weißen Comicwelt wieder, ganz im Stil des Musikvideos. Er ist eine Strichmännchen-Version seiner selbst, Deborah eine stilisierte Figur mit übertriebenen Augen. Sie rennen durch eine gezeichnete Bürolandschaft, verfolgt von skizzenhaften Büroklammern und Tacker-Monstern.
Plötzlich taucht eine muskulöse, aber ebenso einfach gezeichnete Version von Mr. Johnson auf, der Deborah galant über einen gezeichneten Aktenschrank hebt. Deborah wirft Mark einen ambivalenten Blick zu. Im nächsten Moment erscheint eine kurvige, cartoonhafte Mrs. Johnson, die Mark mit großen Augen anstarrt, während er versucht, einen wackeligen Stapel Papier vor dem Umfallen zu bewahren.
Die Szenerie wechselt wild zwischen der Verfolgungsjagd im Büro und den angedeuteten, comichaft überzogenen Interaktionen mit den Johnsons. Mark sieht sich, wie er unbeholfen versucht, Deborah vor den Büro-Monstern zu beschützen, während sie gleichzeitig Mr. Johnsons gezeichnete Muskeln zu bewundern scheint. Mrs. Johnson verfolgt Mark mit Herzchen-Augen, während er verzweifelt versucht, nicht über einen Stapel gezeichneter Kaffeetassen zu stolpern.
Die animierte Welt pulsiert im Rhythmus der Musik, die Realität und Fantasie auf surreale Weise vermischt.
Szene 2: AUSSEN. GARTEN DER JOHNSONS – ABEND
Mark und Deborah stehen mit ihren Nachbarn, Bill und Carol Johnson, um einen rauchenden Grill. Bill, ein breitschultriger Mann in einem zu engen Poloshirt, wendet unbeholfen ein paar Würstchen. Carol, eine blonde Frau mit aufgesetztem Lächeln, beobachtet Mark aufmerksam.
DEBORAH: (Lächelt Bill an) Bill, die Würstchen riechen köstlich! Du bist ja ein richtiger Grillmeister.
BILL: (Grinst stolz) Ach, das ist doch kinderleicht. Hauptsache, man lässt sie nicht anbrennen, höhö!
Deborah tauscht einen vielsagenden Blick mit Janice, einer anderen Nachbarin, die am Rande steht und mit ihr tuschelt.
CAROL: (Zu Mark, mit einem leicht gehauchten Ton) Mark, Deborah hat mir erzählt, du hast einen neuen Job. Das ist ja aufregend! Was genau machst du denn da?
Mark zögert. „Ähm, es ist… vielseitig. Ich beschäftige mich mit… verschiedenen Projekten.“
CAROL: (Nickt verständnisvoll, aber mit einem leicht mitleidigen Unterton) Ah, verstehe. Sehr… dynamisch also.
Deborah beobachtet, wie Carol Mark fast unmerklich am Arm berührt, während sie ihm eine Frage über das Wetter stellt. Sie runzelt leicht die Stirn.
MARK: (Zu Carol, um das Gespräch abzulenken) Und, Carol, dein Garten sieht ja fantastisch aus! Diese Rosen sind wunderschön.
CAROL: (Strahlt Mark an) Findest du? Bill kümmert sich darum. Er hat so einen… grünen Daumen. (Sie wirft Bill einen kurzen, bestimmenden Blick zu, der nickt eifrig.)
Bill erzählt gerade eine lange, wenig Pointierte Anekdote über seinen letzten Angelausflug, während Deborah unauffällig Bills trainierten Arm beäugt. Mark bemerkt Carols anhaltende Blicke und fühlt sich zunehmend unwohl. Er versucht, sich ins Gespräch über Bills Angelausflug einzubringen, wird aber von Carol mit einer weiteren Frage nach seinem „dynamischen“ Job unterbrochen.
Szene 3: INT. BÜRO – TAG
Mark steht vor dem Kopierer, der bedrohlich rattert und plötzlich eine Ladung Konfetti in allen Farben ausspuckt. Er starrt fassungslos auf die bunte Papierflut, die sich über den gesamten Raum verteilt.
Gary kommt kopfschüttelnd vorbei. „Na, Pinkerton? Feierst du schon das Wochenende?“
MARK: (Seufzt) Ich glaube, der Kopierer hat einen Nervenzusammenbruch. Oder er versucht, eine Party zu starten.
Er versucht, das Konfetti aus dem Ausgabefach zu entfernen, aber es quillt immer mehr nach. Plötzlich kommt Mr. Henderson herein und bleibt abrupt stehen, als er das bunte Chaos sieht.
MR. HENDERSON: Was zum…? Pinkerton! Was ist hier los? Soll das etwa so aussehen? Ich wollte wichtige Dokumente kopieren!
MARK: (Verzweifelt) Es tut mir leid, Mr. Henderson. Ich wollte nur… ganz normal kopieren. Aber dann… das hier.
Mr. Henderson starrt auf das Konfetti, dann auf Mark, dann wieder auf das Konfetti. Er schüttelt langsam den Kopf.
MR. HENDERSON: Wissen Sie was, Pinkerton? Ich glaube, ich brauche einen sehr langen Kaffee. Und danach… machen Sie irgendwas mit diesem… Karneval hier. Ist mir eigentlich egal, was. Hauptsache, es ist weg, wenn ich zurückkomme.
Mr. Henderson dreht sich um und geht, während Mark inmitten des Konfetti-Haufens steht und sich fragt, ob sein Job wirklich so „dynamisch“ ist, wie Carol Johnson vermutet.
