07: Die Magie des Zauberertraums

Staffel 1 – Folge 7

Nach ihrem erfolgreichen Kampf gegen die Goblins und der Rettung der Flüchtlinge setzten Ylva-Is, Elara, Lyrian und Borin ihren Weg gemeinsam fort. Die Nebelberge, ihr nächstes Ziel, ragten in der Ferne bedrohlich auf, ihre Gipfel in dichten Wolken verhüllt.

Die Nebelberge erhoben sich wie gigantische, schlafende Titanen am Horizont, ihre zackigen Gipfel durchbrachen die Wolkendecke und schienen den Himmel selbst zu fordern. Dichte Nebelschwaden tanzten wie lebendige Schleier um ihre Flanken, verhüllten und enthüllten ihre majestätischen Konturen in einem ständigen Wechselspiel. Sonnenstrahlen kämpften sich manchmal durch die Wolken und tauchten die grauen Felsen in ein silbriges Licht, während tiefe Schatten in den unzähligen Tälern und Klüften verharrten. Von ihrem Fuße bis zu den höchsten Gipfeln strahlten die Nebelberge eine ungezähmte Wildheit aus, ein Versprechen von Abenteuer und Gefahr zugleich. Ein Gefühl der Ehrfurcht überkam jeden, der ihren erhabenen Anblick genoss.

Die Stimmung in der Gruppe war trotz des jüngsten Sieges nachdenklich. Sie spürten, dass die Bedrohung durch den Zorn der Ahnen immer größer wurde und dass sie mehr über die Mächte erfahren mussten, die dahintersteckten.

Eines Abends, als sie ihr Lager in einem alten, moosbewachsenen Hain aufgeschlagen hatten, erlebte Lyrian etwas Seltsames. Im Schlaf hatte er einen lebhaften Traum. Er sah sich in einem strahlenden Saal voller leuchtender Kristalle wieder. Eine alte, weise Gestalt mit langem Bart, der in einer wilden Mischung aus tiefem Schwarz, reinem Weiß und silbrigem Grau sein Gesicht umrahmte und bis zur Brust reichte und einen geheimnisvollen, kaum wahrnehmbaren Schimmer besaß, und durchdringenden blauen Augen stand vor ihm. Der Mann trug einen einfachen, grauen Umhang, und in seiner Hand hielt er einen Stab, der von einem leuchtenden Stein gekrönt war.

„Fürchte dich nicht, junger Elf“, sagte die Gestalt mit einer Stimme, die wie das Rauschen eines sanften Baches klang. „Ich bin Valerius, ein Hüter des alten Wissens. Ich habe eure Ankunft in meinen Träumen gesehen. Der Schatten breitet sich aus, und die Welt braucht Helden wie euch.“

Valerius erzählte Lyrian von der Entwendung der Träne des Himmels und der finsteren Absicht der Königin der dunklen Horizonte, Morwen. Er offenbarte, dass Morwen das Artefakt nutzte, um den Zorn der Ahnen zu entfesseln und die Verzauberten Lande unter ihre Herrschaft zu bringen. Er sprach auch von anderen Artefakten und Orten von Macht, die eine Rolle im Kampf gegen die Dunkelheit spielen würden.

Als Lyrian am nächsten Morgen erwachte, war er von dem Traum tief beeindruckt. Er erzählte seinen Gefährten davon, und sie waren sich einig, dass dies kein gewöhnlicher Traum gewesen sein konnte. Elara, der sich gut mit alten Legenden auskannte, erinnerte sich an den Namen Valerius. Er war ein legendärer Zauberer, der vor langer Zeit gelebt haben und über unglaubliche magische Kräfte verfügt haben soll.

Während sie noch über den Traum sprachen, sahen sie in der Ferne eine Gestalt auf einem schmalen Pfad, der sich den Berg hinaufschlängelte. Als die Person näher kam, erkannten sie die Züge des Mannes, den Lyrian in seinem Traum gesehen hatte. Es war Valerius.

Der Zauberer lächelte freundlich, als er die Gruppe erreichte. „Seid gegrüßt, ihr Helden“, sagte er. „Ich habe auf euch gewartet. Lyrians Traum war kein Zufall. Die Magie des Zauberertraums kann Welten verbinden und Wege aufzeigen.“

Valerius erzählte ihnen mehr über Morwen und ihre Pläne. Er enthüllte, dass sie versuchte, die Macht der Ahnen zu kontrollieren, was zu unvorhersehbaren und gefährlichen Folgen für ganz Draconis führen könnte. Er erklärte, dass die Träne des Himmels nur der erste Schritt in ihrem finsteren Plan war. Sie suchte nach weiteren Artefakten von großer Macht, um ihre Herrschaft zu festigen.

„Ich habe in meinen Träumen gesehen, dass euer Weg euch zu einem Ort führen wird, der als das Land der Unsterblichen bekannt ist“, sagte Valerius. „Dort könnt ihr vielleicht mehr über die Schwächen von Morwen und die Geheimnisse der Ahnen erfahren. Ich werde euch dorthin begleiten und euch mit meinem Wissen und meiner Magie unterstützen.“

Die vier Helden waren erleichtert und dankbar über das Erscheinen des weisen Zauberers. Mit Valerius an ihrer Seite fühlten sie sich gestärkt und zuversichtlicher, der wachsenden Dunkelheit entgegenzutreten. Der Zauberer führte sie auf verborgenen Pfaden durch die Ausläufer der Nebelberge, vorbei an gefährlichen Schluchten und tückischen Mooren. Seine Magie half ihnen, Hindernisse zu überwinden und Gefahren zu erkennen, bevor sie ihnen zu nahe kamen.

Mit Valerius in ihrer Mitte setzte die Gemeinschaft der Helden ihren Weg fort, bereit, sich den Herausforderungen zu stellen, die im Land der Unsterblichen auf sie warteten. Die Magie des Zauberertraums hatte sie zusammengeführt, und nun lag es an ihnen, diese Magie zu nutzen, um die Dunkelheit zu besiegen.

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